Glasbetonfenster

1975 wurde auf Anregung von Pfarrer Wegmann die Rekonstruktion der Fenster an der Ostseite der Kirche vorgenommen. Dies wurde erforderlich, weil die Fenster ständig von Seiten der B 96a zerstört wurden. Gleichzeitig sollte die starke Lichteinstrahlung gedämpft werden.

Hierzu wurde der Künstler KAGO – Gottwald, Blankenfelde zu Rate gezogen.
Dieser hatte Erfahrungen  bei der Anfertigung von Betonglasfenster für den Turm der Kirche in Alt-Rüdersdorf gesammelt.

Die Materialbeschaffung war zu Zeiten der DDR recht schwierig.
Die Glasplatten in 15-20 mm Dicke stammen aus der Glashütte Reichenbach (Oberlausitz). Ergänzt wurden sie mit  kristallinen Brocken der Glashütte Baruth, die Pfarrer Wegmann mühselig mit seinen „Trabant“ nach und nach transportierte.

KAGO hatte sich in seinen abstrakten Ölbildern kristalline Figuren erarbeitet, die der verkrusteten sozialistischen Gesellschaft entsprachen, die in dem Bau der Mauer ihren Höhepunkt fand.
Die ersten Entwürfe sahen pflanzliche Formen vor, entsprechend den Formen der Schöpfung und seinem Motto:

                      „Die Natur nicht als äußere Erscheinung von Baum und Strauch, sondern als
                      inneren molekularen Gleichklang sich selbst regulierender Systeme“

Die Figuren sollten durch Betonrippen (die erhaben herausstehen) hervorgehoben werden.

Zur Unterstützung der Stabilität wurden dünne Armierungsstäbe mit dem Stahlrahmen fest verschweißt und dann in Beton vergossen.

Die fertigen Fenster wurden mit einfachen Hebewerkzeugen und Seilzügen mit Hilfe von Steinschrauben in die Wand eingelassen.

Herzlichen Dank den Beteiligten KAGO – Gottwald aus Blankenfelde, Pfarrer Wegmann, Herrn Karl Böhlandt, Herrn Bernd Habermann.

Wir  erfreuen uns bei jedem Gottesdienst an den einmaligen Kirchenfenstern.